Höxter historisch
Weserbergland Tourismus e.V. Verifizierter Partner Explorers Choice
Historische Fachwerkhäuser bewundern, eine idyllische Altstadt entdecken und spannende Geschichte(n) erfahren. Genießen Sie einen abwechslungsreichen Stadtrundgang durch Höxter.
Die Geschichte von Höxter ist untrennbar mit der ehemaligen Reichsabtei Corvey verbunden. Und so zeugen noch heute zahlreiche Bauwerke in der Stadt von der nahezu tausendjährigen Präsenz des Klosters und der heutigen Welterbestätte rund um das karolingische Westwerk.
822 wurde das Kloster Corvey gegründet. Kaiser Ludwig der Fromme erwarb die Siedlung Huxori und schenkte sie dem neugegründeten Kloster. Die Bürger der von Corvey abhängigen Siedlung profitierten sehr von der Klostergründung und der günstigen Lage an damals bedeutenden Fernhandelsrouten. Höxter stieg bald zum Marktort und zur Stadt auf. Später erhielten die Einwohner eigenes Recht und konnten eine der ersten Brücken im gesamten Weserraum und eine Stadtmauer erbauen.
Mit dem wachsenden Reichtum ging aber auch ein Streben nach größerer Unabhängigkeit einher, und so verschlechterte sich das Verhältnis zum Corveyer Stadtherren drastisch. Der Konflikt gipfelte 1265 in der Zerstörung der beim Kloster gegründeten Stadt Corvey durch die Höxteraner Bürger und den Paderborner Bischof.
Mit Einführung der Reformation 1533 folgte eine Epoche geistiger Neuorientierung. In dieser Zeit entstanden die noch heute erhaltenen, prächtigen Fachwerkbauten der Weserrenaissance. Charakteristisch für den Baustil sind Dekorationselemente wie die auffälligen Fächerrosetten, Beschlag- und Pflanzenornamente sowie Anbauten in Form von Utlucht genannten Standerkern.
Aufgrund der strategischen Bedeutung der Weserbrücke quartierten sich im Dreißigjährigen Krieg fortwährend fremde Kriegsparteien in der Stadt ein. Die Erstürmung durch kaiserliche Truppen im Jahre 1634 führt zum „höxterschen Blutbad“ durch das etwa ein Drittel der Bevölkerung ihr Leben verliert. Am Ende des Krieges sind Teile der Stadt wüstgefallen und die Einwohner völlig verarmt.
Wegearten
Start
Wegbeschreibung
Sie starten Ihren Rundgang am Historischen Rathaus und folgen der Weserstraße für ca. 100 m bis zu der sichtbaren Ampelkreuzung. Hier kreuzen Sie die Weserstraße bzw. die früher Hellweg genannte Fernhandelsroute und setzen Ihren Weg in die Stummrige Straße fort. Besonders in lauen Sommernächten sorgen die Gastronomiebetriebe am Ende der Straße für ein ganz besonderes Flair. Zum Ende des Fußgängerbereichs finden Sie auf der linken Seite das Haus Horstkotte. Das Lieblingsgebäude des Autors ist ein ungewöhnlich und reich bebildertes Bürgerhaus im Stil der Frührenaissance. Neben der dem Original nachempfundenen Farbgebung fällt die Darstellung der sechs verschiedenen Landsknechte und anstatt der typischen Fächerrosetten die bogenförmige Darstellung der Blumenornamente mit den Drachenpaaren auf.
Achten Sie auf den Straßenverkehr und überqueren die Kreuzung weiter in die Stummrige Straße. Nach ca. 100 m entdecken Sie das Adam- und Eva-Haus. Das außergewöhnlich gut sanierte Gebäude lohnt einen längeren Blick und bietet sicherlich ein tolles Fotomotiv.
Biegen Sie gleich hinter dem Gebäude links in die Schnakenstraße ab und folgen dem Weg zur Weser. An der Weser angekommen orientieren Sie sich nach rechts und folgen der Weserpromenade, am Anleger der Flotte Weser vorbei bis zur Aussichtsplattform. Dort können Sie einen ungestörten Blick auf die Weser genießen. Einst konnte man hier erleben, wie Schiffer und Flößer auf dem Strom vorbeiziehen. Der Oberweserraum gehörte zum Einzugsbereich des bremischen und des niederländischen Fernhandels, und Höxter war ein Umschlagsplatz für Getreide, Sollingsandstein sowie Holz und Eisen. Weserabwärts sehen Sie die Weserbrücke. Heute ein schmuckloser Zweckbau, hat der Übergang jedoch eine lange Geschichte. 1115 erstmals überliefert ist die Weserbrücke der älteste feste Übergang an der gesamten Weser. Zur Stadt gesichert durch das Brücktor und zum Solling durch das Düstere Tor, war die Brücke aber nicht nur wirtschaftlicher Segen für die Stadtbewohner, sondern zugleich Anlass für blutige Kriege und Überfälle. So stürzte sich in der Blutnacht von Höxter (1634) die Frau des Stadtschreibers Justus Koven mit ihren Kindern von der Brücke in die Weserfluten um der Mißhandlung durch kaiserliche Truppen zu entgehen.
Nach der kleinen Entspannung gehen Sie weiter über den Bahnübergang und nutzen anschließend die Fußgängerampel um die Straße zu queren und auf den Stadtwall zu gelangen. Folgen Sie der Stadtmauer für ca. 200 m bis zu dem kleinen Fachwerkgebäude. An dem kleinen Durchgang können Sie sich von der früheren Mächtigkeit der Stadtbefestigung überzeugen. Die Stadtmauer umschließt die gesamte Kernstadt und bis heute haben sich Überreste von 14 in die Stadtmauer eingebundenen Türmen erhalten. Namentlich belegt sind neun Türme, darunter der „Rote Turm“, der „Dicke Turm“ und der „Hasenfänger“. Im späten Mittelalter dienten einige Türme armen Stadtbediensteten und Witwen als Unterkunft.
Nutzen Sie den Durchgang, wenden Sie sich direkt dahinter nach links und gehen Sie um die Ecke herum bis zur Neuen Straße, in die Sie wiederum links abbiegen und dem Verlauf an der Stadtverwaltung vorbei bis zu dem roten Fachwerkgebäude an der Westerbachstraße folgen. Wenn Sie nach links blicken entdecken Sie zwei Sandsteinpfeiler. Sie deuten an, dass sich in früheren Zeiten an dieser Stelle ein Stadttor (Petritor) befand, durch das der Hellweg in die Stadt führte.
Biegen Sie nach rechts ab und gehen Sie auf der ehemaligen Fernhandelsroute bis zum Forum Jacob Pins und dem angrenzenden Tilly-Haus. Ein Besuch lohnt sich! Nutzen Sie danach den Zebrastreifen zur Querung der Westerbachstraße und gehen die Straße weiter hinunter bis zu der kleinen Gasse mit Namen Rosenstraße, in welche Sie links einbiegen. Nach ca. 500 m, schräg rechts hinter der Verkehrsinsel sehen Sie schon Ihr nächstes Zie:l den Uffelnschen Hof, das heutige Amtsgericht.
Weiter auf der Möllingerstraße treffen Sie nach kurzer Zeit auf die nächsten Sehenswürdigkeiten, die reich geschmückte Dechanei und gleich nebenan die Nicolai-Kirche in der Fußgängerzone. Schräg gegenüber der Dechanei sehen Sie ein weiteres reich bebildertes Gebäude. Der prächtige Fachwerkbau der Familie Schäfer entstand 1571 unter Einbeziehung eines mittelalterlichen Steinhauses, das sich im Untergeschoss erhalten hat. Die vorkragenden Obergeschosse tragen reiche Ornamentschnitzereien im Stil der Weserrenaissance. Diese wurden jedoch erst 1983 im Rahmen einer notwendigen Sanierung und der damit verbundenen Entfernung einer Außenverkleidung wiederentdeckt.
Für den weiteren Weg von der Nicolai-Kirche zur letzten Station des Rundgangs, der Kilianikirche, gehen Sie quer über den Marktplatz, rechts an der großen Baumgruppe vorbei, in die kleine Gasse hinein. Ein paar Schritte später sehen Sie auf der linken Seite schon die hohe Fassade der Kilianikirche mit den beiden unterschiedlich hohen Türmen. Achten Sie auf den Straßenverkehr und überqueren Sie die Straße, um die Kirche durch den Haupteingang zu betreten. Nach dem Verlassen der Kirche sehen Sie zur linken Hand die Rückseite des Historischen Rathauses, dem Ausgangspunkt der Stadtrundgangs.
Öffentliche Verkehrsmittel
Bahnhof Höxter/RathausParken
Parkhaus Altstadt/BachstraßeKoordinaten
Ausrüstung
Teilweise Kopfsteinpflaster, abgeflachte Bordsteine, daher nicht voll barrierefrei, jedoch für Kinderwagen und Rollstuhlfahrer nutzbar.
Wetter am Startpunkt der Tour
Statistik
- 8 Wegpunkte
- 8 Wegpunkte
Fragen & Antworten
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