Upland-Weserberglandweg: Upland und Habichtswald von Willingen nach Hofgeismar

Autorentipp
Strycktal, Mühlenkopfschanze, Diemelquelle, Hansestadt Korbach (Nikolaikirche, Berndorfer Tor), Pyramide (1781), Bad Arolsen (Stadtkirche, Schloss), Marienkirche Volkmarsen, Kugelsburg, Ruine Malsburg.
Es gibt unterwegs Versorgungsmöglichkeiten in Willingen, Stryck, Korbach, Twiste, Mengeringhausen, Bad Arolsen, Volkmarsen, Breuna, Kelze und Hofgeismar.
In Hofgeismar gibt es Hotels und Pensionen zum Übernachten.
Wegearten
Sicherheitshinweise
Der Weg ist auf etwa 25 km befestigt. Die restlichen 65 km fährt man auf unbefestigten Wald-, Ufer- und Feldwegen bzw. Pfaden.Start
Ziel
Wegbeschreibung
Ich fahre die Talstraße durch das Ortszentrum von Willingen. Als die Hauptverkehrsstraße (B 251) den Itterbach quert, biege ich auf das Sträßchen ab, welches weiter am Bach entlang führt. Im beginnenden Park weiche ich auf einen Gehweg aus und unterquere bald das beeindruckende Strycktalviadukt der Eisenbahn. Kurz darauf quere ich ein Sträßchen und ein hölzernes Portal lädt mich auf den folgenden uferbegleitenden Weg zum "Wanderweg zum Stryck" ein. Klar erkennbar ist die Markierung des X6, das lasse ich mir gefallen, so könnte es den ganzen Tag bleiben.
So fahre ich denn unter den leuchtend grünen Uferbäumen entlang, die Wiesen sind noch vom Tau bedeckt, die Höhen liegen in dichtem Nebel. Einige Male quert der schmale Weg den Itterbach auf Stegen, dann ist die kleine Ortschaft Stryck erreicht. Im Ort quere ich ein letztes Mal den Bach, schließe zu einem Fahrweg am linkerhand befindlichen Waldrand auf und folge diesem nun leicht aufwärts in südlicher Richtung. Gleich anfangs passiere ich das Gelände der Mühlenkopfschanze. Ich folge dem Fahrweg immer weiter aufwärts ins wunderschöne Tal des Itterbaches. Unendliche Wälder breiten sich vor mir aus, noch deutet nichts darauf hin, dass sich der Charakter meiner Route grundlegend gegenüber den Kammlagen der letzten Tage ändern wird. Seitentäler wirken auf mich, als wenn ich erneut auf dem Weg auf den Kamm wäre. Das Tal wird enger und zugewachsener, bald verschwindet der Bach aus meinem Sichtfeld. Schließlich befinde ich mich weit oberhalb des Tals und habe ausschweifende Sichten über die Höhen des Uplandes.
Als ich den Scheitelpunkt des Weges oben Auf`m Knoll oberhalb 700 m erreicht habe, stehe ich wohl bereits auf dem höchsten Punkt des heutigen Tages. Hier an der Wegekreuzung treffen sich etliche Forstwege. Ich verbleibe in meiner Richtung geradeaus, nun bereits ostwärts. Es geht nun abwärts und bald darauf zweigt ein schmaler, steil abwärts führender Pfad zur Diemelquelle ab. Diesem folge ich und erreiche somit die Quelle inmitten einer ausgedehnten Wiesenlandschaft. Laut Wegweiser des X6 sind die ersten 8 km des Tages geschafft. Korbach liegt noch 21 km entfernt. Bisher bin ich mit der Ausschilderung des Wegs vollauf zufrieden. Auch der Uplandsteig ist hier zu finden. Außerdem ist auf einem Holzpfahl ein weinrotes Damenrad aufgeständert und weist hier den Beginn des Diemelradwegs aus. Diesen werde ich allerdings wirklich nur auf den ersten Kilometern begleiten, auch wenn meine Route für den ersten Teil des Tages durch den Naturpark Diemelsee führt.
Ich folge dem Weg nun also durchs Diemeltal entlang von Wiesen und Weiden auf Usseln zu. Noch vor der Ortschaft gelänge ich auf einer Anhöhe an eine Kreuzung diverser Wirtschaftswege. Laut Karte müsste ich nun auch gar nicht unbedingt in den Ort fahren. Daher folge ich dem asphaltierten Wirtschaftsweg in östlicher Richtung mit Blick auf Usseln. Der laute Verkehr des kleinen Ortes dringt zu mir herauf. Ich erreiche die Landstraße am Ende der Ortschaft und folge hier einem bahnbegleitenden Weg noch an einigen Gewerbebetrieben vorbei. Der Weg verläuft schön abwärts und folgt einem baumbestandenen Bach durch die Wiesen. Es ist eine aufregende, zügige Fahrt. Ich erreiche das Zufahrtssträßchen eines Gehöftes, folge aber weiterhin einem Landweg. Nun geht es wieder leicht aufwärts durch die Wiesen und Felder.
Bald habe ich eine Landstraße erreicht, die mich zügig abwärts nach Welleringhausen führt. In die Ortschaft hinab hat die Straße ein ganz schönes Gefälle. Nun habe ich endgültige die Höhen der vergangenen Tage hinter mir. Im Ort an der Bushaltestelle finde ich eine Wanderwegetafel der Gegend. Ich bin auf dem richtigen Weg, auch wenn keine Markierungen oder Wegweiser mehr zu finden waren. Der Landstraße folge ich in östlicher Richtung aus der Ortschaft hinaus. Kurz darauf biege ich auf einen Landweg, der mich in einer gewissen Entfernung zu einem Wald durch die Wiesen führt. Es geht wieder überwiegend abwärts. Dies ist ein schönes Fahren.
Schon ist Alleringhausen erreicht, wo es sogar einen Wanderrastplatz am historischen Wassermühlrad gegenüber der Kirche gibt. Dies ist wohl gleichzeitig der Wartepunkt der Bushaltestelle. Der X6 verläuft jetzt durch das vor mir liegende Waldgebiet, hinter dem sich die Hansestadt Korbach befindet. Linkerhand der Kirche müsste es irgendwo aufwärts in den Wald gehen. Laut Karte könnte ich allerdings auch einem Weg rechterhand der Kirche folgen. Dieser führt zu einem auswärts liegenden Gehöft und ist daher vermutlich asphaltiert. Ich gebe diesem eine Chance und steige somit bei ordentlicher Steigung in einem Wiesental aufwärts.
Schließlich passiere ich oberhalb das Gehöft und stoße bald wieder auf die Markierung des X6. Ich passiere ein kleines Waldstück auf dem 529 m hohen Wipperberg, dann befinde ich mich wieder auf einer Freifläche. Der X6 weicht linkerhand in den Wald ab. Laut Karte könnte ich auch einfach geradeaus verbleiben und tue dies auch. Überwiegend abwärts führt mich dieser schöne Waldweg schließlich an den Rand des Waldes, wo ich auch abrupt bremse. Der X6 zieht hier am Waldrand entlang und ich folge ihm. Ich quere bald eine Landstraße und folge einem Landweg durch die Wiesen und Felder auf Korbach zu. Rechterhand habe ich Blick auf den Eisenberg mit dem Aussichtsturm obenauf oberhalb von Goldhausen.
Das Stadtgebiet von Korbach erreiche ich an Kleingärten und einem Sportplatz. Am folgenden Kreisverkehr zweier Landstraßen finde ich einen Penny-Markt. Ich folge der stadteinwärts führenden Straße bis zur Stadtmauer und fahre ins Zentrum auf der Suche nach der Touristeninformation. Daraufhin rolle ich in die Fußgängerzone. Der Fußgängerzone folge ich noch an deren Ende am Berndorfer Tor und nehme dann die Straße Richtung Nordwesten, wo ich nahe dem Bahnhof die Gleise unterquere. Aufgrund des vielen Verkehrs achte ich nicht zu sehr auf die Karte, Markierungen sind auch keine mehr zu sehen, und folge der Straße aufwärts in das nächste Wohngebiet. Linkerhand liegen Einkaufsmärkte und Gewerbeflächen. Als ich dann immer näher an den Rand der Bebauung komme, bin ich mir bereits relativ sicher, nicht auf der geplanten Ausfallstraße zu sein. Die Straßenschilder weisen die B 252 und Berndorf aus. Ich bin also eine Straße zu weit nach links geraten. Auf der Karte eruiere ich den sinnvollsten Weg zu meiner geplanten Route.
Noch vor dem Verkehrskreuz der beiden Bundesstraßen biege ich auf einen asphaltierten Wirtschaftsweg, der mich hinaus in die Felder führt. Ich unterquere die B 251 und folge dem Weg aufwärts. Rechterhand irgendwo befindet sich meine geplante Route. Ich schließe aber nicht hier zu dieser auf, laut Karte läuft mein Weg weiter voraus noch viel näher auf die Route zu. Ich passiere ein Gehöft und folge dem Sträßchen auf eine Anhöhe. Ich folge dem asphaltierten Weg weiter durch die Wiesen und Felder bis zu dem Wald, wo meine geplante Route drinnen verlaufen soll. Hier finde ich auch die zwei kleinen Tümpel inmitten einer offensichtlich nassen Wiese, wo ein kleiner Weg zum Wald führen soll. Ich folge dieser Wiesenspur, komme jedoch nur an den Waldrand heran. Hier endet jegliche Spur. Nun ist guter Rat teuer. Ich schiebe das Rad vorerst weiter in den Wald. Hier beginnt das Gelände gleich zu steigen. Weiter oben kann ich eine Geländekante erkennen, wo offensichtlich ein Weg verläuft. Ich mache mich auf den Weg dort hinauf und kann oben zumindest eine Spur ausmachen, die wohl schon lange nicht mehr benutzt wurde.
Auf der ehemaligen Wegespur ist das Schieben des Rades nur unwesentlich weniger anstrengend als beim Hinaufbugsieren. Irgendwann erreiche ich dann jedoch einen richtigen Waldweg und folge diesem aufwärts. Es zeigt sich, dass ich auf dem richtigen Wege bin, denn an einem erreichten Kreuzstein finde ich auch die X6-Markierung. An einer folgenden Kreuzung folge ich der Markierung ostwärts, es geht zügig abwärts und dann ist beinahe wieder der Waldrand erreicht. Mit der Markierung geht es aber wieder aufwärts in den Wald und kurz darauf unvermittelt vom guten Waldweg abweichend auf einen weitgehend mit hohem Gras bewachsenen Weg. Der Untergrund ist weich und einiges an Holz liegt herum, so dass ich mich teils aufs Schieben einstelle. Die Kreuze an den Bäumen bestätigen mir jedoch, auf dem richtigen Weg zu sein.
Laut Karte habe ich noch den größten Teil des Weges durch diesen Wald vor mir. Schließlich erreiche ich wieder einen besseren Waldweg und folge der Markierung auf diesem überwiegend eben entlang. An der folgenden Kreuzung kann ich keine Markierungen mehr finden. Ein Blick auf die Karte zeigt mir auch, warum dies so ist? Der Weg führte wohl bereits wieder linkerhand ins Unterholz. Vermutlich war dieser derart verwachsen, dass er mir nicht aufgefallen ist. Ich halte mich nun also linkerhand im spitzen Winkel und rolle hier langsam abwärts. An einer markanten Rechtskurve des Weges nehme ich einen leicht aufwärts führenden Weg und habe kurz darauf wieder die Markierung erreicht. Diese kommt linkerhand aus dem Unterholz und verschwindet rechterhand auch wieder mit einem schlammigen Pfad. Laut Karte geht es noch lange in dieser Art weiter, erst über den 411 m hohen Rothenberg und noch weitere unbedeutende Kuppen. Darauf habe ich keine Lust.
Ich folge daher meinem gut aussehenden Forstweg nun wieder abwärts und gelange nach kurzer Zeit an eine T-Kreuzung in einer Niederung. Geradeaus in der Senke verbleibend wäre meine bevorzugte Richtung, der Weg scheint aber zugewachsen. Daher schlage ich den links abzweigenden Weg ein, der mich aufwärts führt. Ich gelange auf einen weiteren Forstweg in Süd-Nordrichtung, verbleibe auf diesem nordwärts, biege aber gleich wieder rechterhand ab und rolle zügig abwärts. In einer Senke verlasse ich den Weg in nördlicher Richtung, in meinem Rücken befindet sich nun wieder der zugewachsene Weg von eben.
Auf dem wunderbaren Feldweg rolle ich nun aus dem Wald heraus und zwischen den grünen Feldern entlang. Rechterhand befindet sich der bewaldete Höhenzug, durch den der X6 verläuft. Diesen vermisse ich gerade nicht. Kurz darauf passiere ich ein Gehöft, welches sich Rocklinghausen nennt, und rolle auf dem nun asphaltierten Weg weiter in der Senke entlang. Kurz darauf sind wieder Markierungen am Straßenrand erkennbar, der X6 ist also auf irgendeinem der Feldwege bzw. Trampelpfade aus dem Wald herab gekommen. Ich rolle in Twistetal ein und folge hier der Markierung durch den Ort über die Twiste und vor zur B 252. Diese Durchgangsstraße quere ich nur und folge der geradeaus führenden Siedlungsstraße hinauf zum Wald.
Die ausgeschilderte Freilichtbühne links liegen lassend geht es für mich auf einem Forstweg wieder aufwärts in die Vegetation. Oben auf der Höhe gelange ich wieder aus dem Wald und es ergeben sich weite Blicke ins Twistetal. Neben der folgenden Wegekreuzung befindet sich innerhalb einer höheren, gepflegten Hecke eine alte Wegepyramide aus dem Jahre 1761. Auf dieser befindet sich auch ein X. Ich folge dem Feldweg in nördlicher Richtung wieder in den Wald, verlasse diesen aber kurz darauf wieder der Markierung folgend. Auch jetzt ergibt sich wieder ein schöner Blick ins Tal und die dahinter befindlichen bewaldeten Höhenzüge. Irgendwo dort drinnen befindet sich der Twistestausee. Diverse Windräder nehmen den Wind auf.
Schließlich rolle ich in Mengeringhausen ein und hier durch bis ins Zentrum. Ich halte mich rechts und folge der Markierung des X6 entlang der schönen Fachwerkhäuser des Ortes. Mit einer ansteigenden Straße überquere ich letztlich eine Bahnlinie und die B 252. Nun folge ich dem Radweg entlang einer Landstraße, die mich durch ein Gewerbegebiet auf Bad Arolsen zuführt. Dies war für knapp 300 Jahre die Residenzstadt der Grafen und Fürsten zu Waldeck-Pyrmont. Am Ende des Gewerbegebietes passiere ich einen Kreisverkehr und fahre Richtung Zentrum. Ich finde eine geöffnete Touristeninformation vor und hole mir hier einen Stempel der Stadt.
Ich fahre vor bis zur Stadtkirche und wende mich dann rechts in die mondäne Schlossstraße. Am Schlosscafé halte ich, parke das Rad und schaue mir erst einmal kurz das Residenzschloss an. Ich folge nun einem Fußweg am Zaun des Schlossgeländes entlang und komme schließlich in den Schlosspark, wo ich wieder auf die Markierung des X6 treffe. Am Schlossteich entlang geht es für mich auf schön angelegten Parkwegen ins Tranketal. Mit einem Landweg ziehe ich schließlich hinauf zu einem Wald, quere zuvor noch eine Bahnlinie. Im Wald weist die Markierung bald auf einen Pfad. Dieser führt nahe des Waldrandes durchs Unterholz. Nach wenigen Metern gebe ich auf. Derzeit ist dieser Pfad unpassierbar, zu viel Geäst und Gestrüpp versperren mir das Weiterkommen. Laut Karte hält sich der Pfad immer in Nähe des Waldrandes. Ich könnte somit auch wunderbar den Wirtschaftswegen vor dem Walde folgen. Daher kehre ich um und folge weiter dem Landweg vor dem Walde.
Der Weg wird asphaltiert und ich passiere einen Bauernhof, quere die Gleise der Bahnlinie, halte mich dann an dieser entlang und quere sie erneut. Nun folge ich stets dem asphaltierten Wirtschaftsweg in zumeist nordöstlicher Richtung noch an einem weiteren Bauernhof vorbei. Im Zick-Zack geht es für mich durch die Felder. Schließlich halte ich auf einen langgezogenen Ort zu, Külte. Hier stoße ich wieder auf den X6. Ich durchquere den Ort in seiner gesamten Länge und folge dann der schmalen Landstraße nach Volkmarsen. Der X6 verläuft zwar rechterhand in den Wiesen, das erspare ich mir jedoch. Die schnurgerade Landstraße ist kaum befahren.
An der markanten Linkskurve vor der Twisteniederung verlasse ich die Landstraße und folge der Markierung auf den Landweg, der mich über den Fluss und auf Volkmarsen zuführt. Den Ort erreiche ich an der ehemaligen Pforte-Mühle, deren Wasserrad noch in Betrieb ist. Ich rolle ins Zentrum zu Kirche und Rathaus. In der bisherigen Richtung folge ich den Straßen durch den Ort, quere noch Hauptverkehrsstraßen und befinde mich schließlich in den Wiesen vor der Stadt. Vor mir erhebt sich ein bewaldeter Hügel, der Scharfenstein mit der Kugelsburg obenauf.
Ein schmaler Pfad entlang von Pferdeweiden bringt mich zu einer kleinen Brücke über die Erpe. Dahinter gelange ich an den Rand des bewaldeten Hügels. Schließlich führt mich ein spitzwinklig abzweigender steiler Schotterweg aufwärts. Nach einem Bogen führt der Weg unterhalb der Burg im Hang entlang. Oben vor dem Gelände der Burg finde ich alte, verwitterte hölzerne Wegweiser mit den Markierungen von X2 und X6. Korbach ist nunmehr über 30 km entfernt. Mein nächstes Ziel lautet nach 5 km Breuna. Von der Burgmauer aus habe ich einen herrlichen Blick auf die soeben durchquerte Niederung, im Vordergrund liegt das Städtchen Volkmarsen.
Vom Platz vor dem Burggelände führt der X6 auf einem Pfad hinab, ich nehme stattdessen den Fahrweg hinab und erreiche unterhalb eine Landstraße. Der Wanderweg hatte den Fahrweg dazwischen auch gequert. Auf der stark befahrenen Landstraße halte ich mich nur kurz aufwärts zum Waldrand und folge hier dem Fahrweg. Rückwärtig ergibt sich ein schöner Blick zur Kugelsburg. Ich verbleibe der Markierung folgend immer am Waldrand, auch als aus dem Weg nur noch ein Wiesenpfad wird. Dann durchbricht der Rhödaer Bach den Höhenzug und der Wald zieht sich kurzzeitig zurück. Die Wanderwege nutzen den Durchbruch, nur der X2 verabschiedet sich daraufhin. Als weiteres Ziel steht nun schon Westuffeln nach 16 km auf den Wegweisern. Ich folge dem Weg vor zu einer Landstraße, die ich am Ortsanfang von Rhöda erreiche.
Auch wenn der X6 gleich wieder innerhalb des Ortes von der Straße abweicht, folge ich dieser ruhigen Straße einfach bis nach Breuna unter der Autobahnbrücke der A 44 hindurch. Breuna ist ein nettes Dorf mit vielen Fachwerkhäusern und zieht sich ziemlich lang. Ich quere eine Hauptverkehrsstraße und verbleibe der Markierung folgend in östlicher Richtung. Ein leicht aufwärts führendes mit uralten Apfelbäumen gesäumtes Sträßchen bzw. Landweg führt mich auf einen größeren Wald zu. Im Volksmund heißt dieses Sträßchen Äppelallee. Der Naturpark Habichtswald beginnt. Neben dem X6 ist hier auch ein M als Markierung zu finden. Dieses steht für den Märchenlandweg, der hier im Nordhessischen eine größere Runde durch das Märchenland der Gebrüder Grimm beschreibt. Laut Planung werde ich diesem Weg noch öfter begegnen.
Am Ortsausgang von Breuna steht eine Tafel mit einer Sage der "Kosaken in Breuna". Der Märchenlandweg wurde hier also literarisch untermauert. Entlang der Allee gibt es immer wieder stellen mit Ruhebänken, an denen weitere Tafeln stehen. So erfahre ich auch etwas über den Hiddeser Wald, wobei es den einstmals hier befindlichen Ort Hiddesen schon lange nicht mehr gibt. Im Wald fahre ich auf einem überwiegend eben verlaufenden Forstweg beinahe schnurgerade ostwärts. Dann taucht wieder eine Sagentafel auf über die "Erwiesene Unschuld". Nach Querung einer Landstraße fahre ich nunmehr auf einem soliden Fahrweg entlang und erfahre etwas über den "Husar Lipphard". Als ich den Wald verlasse, erhebt sich auf einer Wiese eine größere bewaldete Kuppe mit der Ruine der Malsburg obenauf. Allerdings entnehme ich das nur der Karte, zu sehen ist von den Resten der Burg von hier aus nichts. Mein Weg zieht linkerhand der Kuppe über die Wiese aufwärts auf die Stallungen unterhalb der Burganlage zu. Linkerhand habe ich Ausblick in die Warburger Börde. Ein markanter Gipfel mit Burg obenauf ist zu erkennen und links davon eine größere Ortschaft. Später eruiere ich diesen in der Karte als Desenberg und das daneben wird wohl Warburg gewesen sein.
Rechterhand schweift mein Blick über das Wolfhagener Land, welches ich aber in den nächsten Tagen noch genauer kennenlernen werde. Hinter den Stallungen, wo ich auf einer weiteren Sagentafel die Geschichte derer von Malsburg kennenlerne, weist die Markierung des X6 direkt auf die Wiese. Auf einem kaum erkennbaren Pfad soll ich hier auf den weiter entfernten Wald zufahren. Knapp 20 km sind es noch bis Hofgeismar, die nächsten Kilometer bestehen laut Karte wieder aus solch abenteuerlichen Wegen durch Wald, wie heute kurz hinter Korbach. Muss ich mir das heute Abend noch antun? Ich entscheide mich dagegen und folge weiter dem Fahrweg nun abwärts auf das nächste Wäldchen zu, dabei aber noch das M des Märchenlandweges im Blick. Hinter dem Wäldchen erreiche ich auch schon eine Landstraße, auf der auch der hessische Radfernweg R 4 verläuft. Ich folge dieser zügig nordwärts nach Obermeiser. Vor dem Ort unterquere ich die B 7.
Ich weiche hier auf die Ortsverbindungsstraße nach Westuffeln ab, die von einem Radweg begleitet wird. Noch vor Erreichen des eigentlichen Ortes nehme ich die Siedlungsstraße zum Siedlungsgebiet am 230 m hohen Mühlenberg. Ich verbleibe auf dem Sträßchen an der Nebelbeeke entlang. Schließlich stoße ich auf eine nordwärts führende Straße, welche die Markierung des X6 mitbringt. Ich folge dieser aufwärts. Auf der Höhe endet die Bebauung und ein asphaltierter Wirtschaftsweg führt mich in die Felder. Zusätzlich zum X6 folge ich nun auch dem blauen Punkt des Hugenotten- und Waldenserpfades. Diesem werde ich auf dieser Tour bestimmt noch einige Male begegnen. Hier nahe der Weser, die ich wohl morgen erreichen werde, war das Siedlungsgebiet der aus Frankreich vertriebenen Hugenotten. Ihnen und der Flucht zu Ehren hat man diesen Weg entwickelt.
Mein Weg endet schließlich an einem Acker. Rechterhand verläuft er noch etwas weiter, aber ich soll laut Karte geradeaus auf den Wald zuhalten. Ich folge der Ackerspur und finde am Waldrand tatsächlich Markierungen vor. Einem schmalen Pfad, den man aber gut befahren kann, folge ich aufwärts in den Wald am Langenberg. Nach einer ganzen Weile erreicht der Pfad einen Forstweg. Die Markierung weist aber nur über diesen hinweg auf einen unscheinbaren verwilderten Pfad in der bisherigen Fahrtrichtung. Laut Karte verläuft dieser in eine Senke, nur um dann wieder anzusteigen. So spät am Abend habe ich keine Lust mehr auf vermutlich nasse Füße und folge lieber dem Forstweg nach rechts.
Nach einer ganzen Weile weichen linkerhand drei Wege vom Forstweg ab, ich entscheide mich für den mittleren und folge diesem zügig abwärts. Nach einer kurzen Gegensteigung wende ich mich an einer Kreuzung rechts und rolle nun immer zügiger abwärts bald aus dem Wald heraus. Ich stoße auf einen Fahrweg, wo ich auch wieder die Markierungen des X6 und des Hugenotten- und Waldenserpfades vorfinde. Vor mir liegt das Dorf Kelze, welches ich an einem Freibad erreiche. Kurz darauf rolle ich in den Ort. Ich folge der Markierung hinaus auf einen Landweg und verlasse diesen nahe einiger Teiche zur Landstraße hin. Von dieser aus folge ich einem Wirtschaftsweg hinauf zu einem bewaldeten Hügel. Ein Wirtschaftsweg führt mich um den Hügel herum und schon rolle ich hinab nach Hofgeismar. Hier folge ich einfach der Straße ins Zentrum und halte am Wirtshaus Köpenick.
Öffentliche Verkehrsmittel
mit Bahn und Bus erreichbar
Willingen ist von Hagen, Dortmund oder Kassel aus mit Regionalzügen zu erreichen.
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