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Mountainbike empfohlene Tour

Studentenpfad: Burgwald und Lahn von Rosenthal nach Gießen

Mountainbike · Waldecker Land
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Dirk Neubauer 
  • Wegweiser an Sigertenhausen (Juni 2019)
    Wegweiser an Sigertenhausen (Juni 2019)
    Foto: Dirk Neubauer, Community
Mit dem Rad über diverse Fern- und Weitwanderwege auf einem Rundkurs zwischen Eifel und Weserbergland.
schwer
Strecke 71,3 km
7:15 h
1.042 hm
1.156 hm
405 hm
155 hm

Wir folgen dem Studentenpfad durch den Burgwald und entlang der Lahn.

Die Tour führt unter anderem durch satten Mischwald und entlang einiger alten Burgen.

Autorentipp

Burgwald, Hungertal, Christenberg, Mellnauer Kreuz, Burg Mellnau, Lahn, Behring-Mausoleum, Marburg (Michaelskapelle, Elisabethkirche, Landgrafenschloss, Uni, Botanischer Garten, Northamptonpark, Interkulturelle Gärten), Burgruine Frauenberg, Staufenberg (Burg, Stadttor), Badenburg, Gießen (Lahnwiesen).

Es gibt unterwegs Versorgungsmöglichkeiten in Rosenthal, am Christenberg, in Wetter (Hessen), Michelbach, Marburg, Frauenberg, Staufenberg, Lollar und Gießen.

In Gießen gibt es Hotels und Gästehäuser sowie eine Jugendherberge zum Übernachten.

Schwierigkeit
schwer
Kondition
Erlebnis
Landschaft
Höchster Punkt
Mellnauer Kreuz, 405 m
Tiefster Punkt
Gießen, 155 m
Beste Jahreszeit
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez

Wegearten

Asphalt 14,76%Schotterweg 44,25%Naturweg 15,80%Pfad 6,62%Schieben 0,33%Straße 15,70%Unbekannt 2,50%
Asphalt
10,5 km
Schotterweg
31,5 km
Naturweg
11,3 km
Pfad
4,7 km
Schieben
0,2 km
Straße
11,2 km
Unbekannt
1,8 km
Höhenprofil anzeigen

Sicherheitshinweise

Der Weg ist auf etwa 25 km befestigt. Die restlichen 45 km sind unbefestigte Wald, Ufer- und Feldwege bzw. Pfade, teilweise sehr matschig und zerfahren. Manche Abfahrten sind heftig und es ist nicht peinlich, sein Rad auch einmal bergab zu schieben.

Start

Rosenthal, Gasthof Rosengarten (270 m)
Koordinaten:
DD
50.975127, 8.869168
GMS
50°58'30.5"N 8°52'09.0"E
UTM
32U 490814 5647067
w3w 
///augenbrauen.reinem.allianzen

Ziel

Gießen, Marktplatz

Wegbeschreibung

Ich starte mitten in Rosenthal und folge der Landstraße Richtung Roda westwärts aus dem Ort hinaus. Der Studentenpfad folgt eigentlich einem Landweg linkerhand des Rodebachs durch die Wiesen, aber so genau nehme ich das jetzt erst einmal nicht. Wald pur erwartet mich sowieso gleich für längere Zeit. Der Weg bleibt immer in Sichtweite. Am Waldrand verlasse ich die Straße und setze zum Landweg über. Hier befand sich laut Informationstafel mal ein Ort namens Sigertenhausen. Der vorbildliche Wegweiser weist mir den Weg bis zu den Franzosenwiesen aus, diese Namensgebung hat sicher etwas mit den Hugenotten zu tun. Nur der Studentenpfad ist mit keinem Wort erwähnt. Markiert ist mit einem "F" die Franzosenwiesentour und ein stilisiertes "WM" steht für Wandermärchen, ein wohl regionales Angebot an die Wanderfreunde.

Ich folge also nun dem gut zu fahrenden Forstweg in die unendlichen Wälder der Burgwaldregion. Bald schon habe ich die historische Wegekreuzung Herrenbänke erreicht. Hier finde ich neben den neueren Markierungen auch einen älteren grünen Wegweiser für den Studentenpfad (X13) und Wartburgpfad (X9). Gießen, der Endpunkt des Studentenpfads, ist demnach noch 65 km entfernt, Rosenthal liegt bereits 5 km hinter mir. Der Wartburgpfad ist ein hessischer Regionalwanderweg von Marburg zur Wartburg. Der querende Weg hier ist sogar asphaltiert und nennt sich Herrenweg. Mein Weg führt ab jetzt aber als ungepflegter Waldweg weiter, als Schneise könnte man diesen auch bezeichnen. Ich holpere über Geäst und Grassoden, aber der Wald ist idyllisch.

Auf dem 380 m hohen Sengerberg bessert sich der Weg wieder, ich schließe auf einen Forstweg auf. Der Wald scheint jetzt offener, die Wiesen beidseits des Weges sind vom Morgentau noch ganz feucht. Sie liegen im Schatten der größeren Bäume. Neben dem großflächig vorhandenen Wollgras wachsen hier auch jede Menge Blaubeeren und größere Farne. An den diversen Wegekreuzungen, die ich passiere, lässt sich die Route aufgrund der weißen X als auch der Karte ganz gut nachvollziehen. An einer Stelle ist abseits des Weges der Dibbefraustein ausgewiesen. Ich finde etwas abseits des Weges im Unterholz auch einen entsprechenden Stein, der Ausflug dorthin hat aber nicht gelohnt. Hier soll in früheren Zeiten eine Trödlerin, die Marburger Dibberchen auf den Frankenberger Markt bringen wollte, ermordet worden sein.

Der Weg verlief jetzt immer leicht abwärts, nun beginnt er wieder leicht zu steigen. Durch das Hungertal geht es langsam aufwärts, bis ich auf dem 388 m hohen Bergsporn des Christenbergs angekommen bin. Die letzten Meter hier hinauf führt eine Asphaltstraße. Hier oben gibt es eine größere freie Fläche mit der imposanten romanischen Martinskirche und dem angrenzenden Friedhof. Außerdem finden sich noch wenige Wohngebäude, auch ein Gasthof. Ein kleines Museum befindet sich hier wohl auch. Nach Norden hin fällt das Gelände steil ab und es ergibt sich eine hervorragende Panoramasicht über den Burgwald bis zum Ederbergland und Rothaargebirge.

An der Ostflanke der Freifläche befindet sich ein keltischer Ringwall, über den auch die Markierung des Studentenpfads führt. Ich lasse es mir nicht nehmen und folge der Markierung einfach über den laubbedeckten Waldboden, durchsteige dabei mehrere Gräben des Walls. Kurz darauf habe ich einen weiteren grünen Wegweiser erreicht. Es gibt hier zwei Wege, die nach Mellnau führen, meinem nächsten Nahziel. Auf einem ist der Studentenpfad markiert, auf dem anderen, längeren der Hugenotten- und Waldenserpfad sowie regionale Rundwanderwege des Wandermärchens. Hier treffe ich auch auf den nächsten hessischen Wanderweg, den Sternweg (X1). Ich folge dem Studentenpfad steil abwärts in den märchenhaften Christenberger Talgrund und habe damit alle bisherigen Höhenmeter wieder verloren. Hier unten treffe ich wieder auf einen guten Forstweg und erneut taufrische Wiesen.

Die Markierung weist mich dann vom breiten Forstweg ab auf einen schattigen Weg, der südwärts verläuft und ganz langsam anzusteigen beginnt. Schließlich habe ich das Ende der Schlucht erreicht, die sich langsam heraus geformt hat. Links geht es nur noch aufwärts ins Dickicht, daher folge ich dem Weg nach rechts. Und dann auf einmal weist die Markierung linkerhand den Abhang hinauf. Wie soll das gehen? Ich klettere zuerst ohne das Rad den Hang hinauf, nur um mich zu vergewissern, dass dort oben weitere Markierungen des Studentenpfads zu finden sind. Also doch, ich muss hier hinauf, es gibt keine Alternative. Also bugsiere ich das Rad Meter um Meter am Hang hinauf. Ich nutze jede Wurzel und jeden Stein, hinter dem ich das Rad einklemmen kann, für eine Verschnaufpause. Mein Tacho bleibt bei über 20% Steigung stehen. Weiter oben wird es etwas gemütlicher und dann rolle ich auf einem Pfad beinahe eben durch den Wald bis zum Mellnauer Kreuz.

Hier auf 405 m befindet sich eine Schutzhütte an einer Wegekreuzung. Dies dürfte für heute die höchste Stelle sein. Ich folge nun einem Forstweg in südlicher Richtung über den Hühnerberg aus dem Wald heraus nach Mellnau. Hier rolle ich verschnaufend aus, die Anstrengung des fordernden Anstiegs eben steckt mir noch in den Knochen. Hoch über dem Ort thront die Ruine der Burg Mellnau unter einem strahlend blauen Himmel. Aber auch, wenn der Weg jetzt dort hinüber führen sollte, hätte ich gerade keinen Bedarf an einer weiteren Steigung. Ich verbleibe auf der Straße abwärts in den Ort. An der erreichten Ortsdurchgangsstraße halte ich mich laut Karte rechts. Am Ortsausgangsschild steht Simtshausen als Ziel dran.

Rechterhand der Straße steigt das bewaldete Gelände steil an zur Burg hin. Bald weicht ein Wirtschaftsweg zur Linken hin ab. Dies müsste der Studentenpfad sein, dem ich folge. Über die Felder und entlang eines bewaldeten Grabens fahre ich nun in südlicher Richtung in die Wetschaftssenke. Nach einer Weile trifft der Wirtschaftsweg auf die Landstraße, die mich nach Wetter führt. Der Studentenpfad war kurz vor der Straße auf einen Ackerpfad abgebogen und führt nun parallel. Anfangs des Ortes quere ich die B 252 und eine Bahnlinie. Ich verbleibe einfach auf der Landstraße und rolle durch den Ort, der ganz schön verwinkelt ist. Da ich auf der Straße bleibe, bekomme ich auch gar nichts von der Altstadt des Ortes mit, wenn es denn überhaupt eine gibt. Die Straße steigt ganz schön an.

Schließlich erreiche ich das Ende des Ortes, die Straße macht hier fast den Eindruck eines Hohlweges ob der großen und dichten Bäume beidseits am Rand. Ich folge rechterhand einer Siedlungsstraße am Rande und folge dann einem abzweigenden Sträßchen, auch ein Radweg ist markiert. Der Weg führt entlang von Hecken und Feldern und dabei immer weiter aufwärts. Dann überquere ich am Beginn des Waldes eine größere Baustelle. Hier wird offensichtlich gerade ein Stück Autobahn oder eine Umgehungsstraße gebaut. Im Wald überquere ich laut Beschilderung den 300 m hohen Judenküppel, dann endet der Asphalt und der Weg wendet sich südwärts. Bald befinde ich mich am Waldrand auf leichter Abfahrt mit herrlich weitem Blick nach Osten auf die Lahnberge.

So rolle ich immer weiter zügig abwärts nach Sterzhausen hinein. Im Ort folge ich der B 62 auf der Suche nach einer Rastmöglichkeit, finde aber nichts. Dann biege ich ab Richtung Lahn und quere diese mit einer Brücke nahe einem Sportplatz. Vor mir baut sich der bewaldete 245 m hohe Kalkberg auf. Dort hinüber führt der Studentenpfad. Darauf habe ich gerade keine Lust und biege am Waldrand mit der Radwegmarkierung ab. Der Radweg umrundet den Berg und führt auf Michelbach zu. Meiner Kartenroute und den Markierungen folgend geht es durch den Ort. Ich finde einen kleinen Einkaufsmarkt.

Nach der Pause geht es im Ort weiter aufwärts. Schließlich endet meine Straße am Waldrand und ein kleiner Wiesenpfad führt weiter. Im stark steigenden Gelände folge ich diesem schließlich auf Laub. Aus dem Pfad wird ein besserer Weg und immer noch geht es aufwärts am Hang des Stümpelkopfs entlang. An einer Wassergewinnungsanlage komme ich auf einen Forstweg, dem ich weiter durch den Wald folge. Der Forstweg führt um ein Werksgelände herum, welches hier unvermittelt mitten im Wald auftaucht. Ich weiche wieder auf einen schmaleren Waldweg aus und erreiche plötzlich das Behring-Mausoleum, welches am Ende einer kleinen offenen Wiesenfläche angelegt wurde. Emil von Behring besiegte die Diphterie, lese ich hier.

Vom Mausoleum schiebe ich mein Rad wieder hoch zum Weg und folge weiterhin der Markierung des Studentenpfades. Mittlerweile gibt es hier oben im herrlichen Laubwald in unmittelbarer Nähe zur Universitätsstadt Marburg etliche Wege und ich muss genau auf die Markierungen achten. Mein Weg ist nicht besonders breit und führt nun schon im Hang an der 324 m hohen Kirchspitze  und der Augustenruhe entlang. Zum Teil ist der Hang mit aufgeschichteten Steinen abgestützt. Linkerhand geht es steil abwärts ins Lahntal. Neben der X13 finde ich den blauen Punkt des Hugenotten- und Waldenserpfades, den roten Strich des Marburger Wegs, die Markierung des Lahnwanderwegs und die X10 des Schwälmer Weges, eines weiteren hessischen Wanderwegs.

Dann habe ich wohl endgültig die Stadt erreicht. An einem Grundstück trete ich aus dem Wald und habe wunderbare Aussicht auf das imposante Marburger Landgrafenschloss, welches über den Dächern der Stadt thront. Nur wenig später und ein paar Höhenmeter tiefer stehe ich an der unscheinbaren Michaelskapelle. Auf dem Friedhof hier liegen wohl viele Pilger, die in diesem berühmten Wallfahrtsort ihre letzte Ruhe gefunden haben. Es ist schon etwas gruselig, sich vorzustellen, dass in früheren Zeiten die Pilgersleute zum Teil nach erfolgreicher Pilgerwanderung am Ziel ihrer Reise verstarben. Einige Treppenstufen musste ich ja nun bereits hinabsteigen, aber die folgenden möchte ich vermeiden und umrunde den Pilgerfriedhof an der Kapelle. Aber auch auf diesem Weg muss ich letztlich einige Treppenstufen nehmen. Dann befinde ich mich unten an der beeindruckenden zweitürmigen Elisabethkirche. Diesmal finde ich die große, kunstvoll verzierte Kirchentür geöffnet vor und hole mir drinnen einen Stempel der Kirche.

Dann quere ich die Straße und betrete die Fußgängerzone. Nun warten die Lahnberge auf mich, bis mich meine Route endgültig ins Gießener Becken führen wird. An der nächsten Möglichkeit wechsle ich runter auf die Straße und fahre längs des Alten Botanischen Gartens entlang. Kurz darauf biege ich in eine Nebenstraße ein und fahre hinunter zur Lahn. Mit einer Brücke für Fußgänger und Radfahrer wechsle ich ans andere Ufer über. Nun folge ich immer dem auch als Lahnradweg ausgewiesenen Weg am Ufer entlang. Viele junge Menschen sind hier unterwegs, nahebei liegen die Mensa und weitere Einrichtungen der Marburger Universität, so dass ich anfangs nur schleppend vorankomme. Zwischen einem Sportplatz und einem Hallenbad verlasse ich dann das Ufer und folge einer Überführung über die Stadtautobahn und eine Bahnlinie. Dahinter erreiche ich eine Landstraße, der ich südwärts Richtung des Ortsteils Cappel folge.

Am Anfang der Bebauung verlässt der Studentenpfad zwar die Straße, aber nur um einen Bogen um das Wohnviertel zu drehen. Ich verbleibe einfach im Verkehr, quere noch die größere vor mir befindliche Kreuzung und folge dann der nächsten Siedlungsstraße Richtung Osten. Damit bin ich wieder auf dem Studentenpfad. Dieser führt bald längs von Bahnlinien in eine Parkanlage, durch die ich unbehelligt vom Verkehrslärm radele. So durchfahre ich die Wohngebiete am Richtsberg, ohne viel davon mitzubekommen. Am Ende stehe ich an einer größeren Straßenkreuzung, die ich mit der Fußgängerampel überquere, dann geht es in den Wald.

Auf einem vernünftigen Waldweg geht es für mich so längere Zeit in südlicher Richtung immer leicht aufwärts. Zwischendurch geht es auch mal wieder abwärts, wo ich im Eselsgrund eine Landstraße queren muss. Weiterhin führt mich ein guter Forstweg, zum Schluss eher kleiner Pfad immer höher im Wald. Letztlich trete ich aus dem Wald und vor mir befindet sich die Siedlung Frauenberg. Linkerhand habe ich Ausblick ins Amöneburger Becken mit dem Kegel der Amöneburg. Dort hinüber führt der Elisabethpfad. Heute beschaue ich ihn mir aber nur aus der Ferne. Rechterhand liegt ein ganz anderer interessanter Kegel, der Frauenberg, der auch eine Burg obenauf beheimatet.

Ich folge der Straße bis vor den Kegel und fahre dann bis zum davor befindlichen Hotel in Fachwerkoptik. Dort lasse ich mein Rad stehen und folge dem kleinen Wanderweg hinauf auf den 385 m hohen Basaltkegel. Oben befindet sich eine leidlich erhaltene Burgruine. Die Weidelsburg vor ein paar Tagen war da weitaus besser in Schuss. Ich habe aber eine geniale Panoramaaussicht auf den im Tal befindlichen Moloch Marburg und dahinter den Burgwald und das Sauerland. Im Osten liegt die total flache, waldfreie Ebene des Amöneburger Beckens. Hinter diesem erstrecken sich Kellerwald und Knüll. Im Süden liegt eine hügelige, abwechslungsreiche Landschaft vor mir, die mit Wäldern und Feldern sowie kleineren Ortschaften durchsetzt ist. In der Ferne am Horizont kann man den Vogelsberg, den Taunus und die Wetterau erahnen. Im Westen schaue ich Richtung Westerwald und Lahn-Dill-Bergland. Ich mache mich wieder an den Abstieg. Unten kehre ich ob der vor mir liegenden einsamen Landschaft in die Wirtschaft ein und lasse mir einen Stempel geben.

Laut Karte folge ich dann dem nach Westen führenden Schotterweg hier vom Parkplatz aus, eine Markierung des Studentenpfads lässt sich nicht finden, nur lokale Markierungen. Der Weg verläuft sich in der Wiese. Über diese schiebe ich das Rad zum Waldrand hinunter. Hier ist aber alles sehr verwachsen, dass ich auf der Wiese vor dem Wald das Rad weiterschiebe. Langsam beginnt sich ein Weg zu entwickeln, auf dem ich dann wieder fahren kann. Somit umrunde ich fast einmal den Frauenberg. Schließlich kommt ein breiter Weg aus dem Ort hinab und nimmt mich auf. Ich soll aber gleich wieder abbiegen und laut Karte am nach Süden knickenden Waldrand weiterfahren. Nur führt dorthin kein Weg, ich müsste über den Acker laufen. Markierungen sind erst Recht keine zu finden. Was ist das bloß für ein Mist?

Gut 100 m weiter sehe ich aber eine Wegekreuzung. Zu dieser fahre ich und halte mich mit dem Schotterweg nun südwärts. Dieser verläuft sich aber und schließlich laufe ich mit dem Rad doch auf einem Ackerrandstreifen. Auf einer Wiese am Waldrand endet die ganze Chose dann endgültig. In den Wald geht es nicht, beim besten Willen nicht, alles ist zugewachsen, soweit das Auge reicht. Ich schiebe das Rad in Sichtweite des Waldrandes entlang durchs hüfthohe Gras. Rechterhand fällt das Gelände ab, es ist auch kein richtiger Wald mehr, nur noch eine breitere Gehölzfläche. Der ehemalige Zaun zwischen Wiese und Gehölz ist kaum noch als solcher zu bezeichnen. Hinter der Gehölzfläche kann ich noch einen leidlichen Ackerrandstreifen erblicken. Soll ich mich mit dem Rad dort durchkämpfen? Ich probiere es vorerst ohne Rad und gebe schließlich auf, zu viele Brombeerranken und sonstiges lästiges Gestrüpp wachsen hier.

Ich schiebe das Rad also weiter durchs hüfthohe Gras und umrunde praktisch einmal die Wiese. Dann folge ich dem Ackerrandstreifen wieder etwas zurück und nehme am Beginn des Schotterweges nun den Ackerrandstreifen in östlicher Richtung. Hiermit treffe ich auf einen Weg, der mich südwärts bergab führt. Der Weg wird zunehmend besser und schließlich erreiche ich kurz vor dem Ort Ebsdorf eine Landstraße. Der Studentenpfad soll jetzt laut Karte rechts von mir nahe dem Waldrand verlaufen. Nach den gerade gemachten Erfahrungen lasse ich die Karte unbeachtet und rolle nach Ebsdorf hinein. Der nächste Ort, durch den der Studentenpfad verlaufen soll, ist das südwestlich liegende Hachborn. Dorthin verlaufen laut Karte von Ebsdorf aus eine Landstraße und ein nördlich gelegener Weg. Zu diesem Weg stoße ich und er erweist sich als kleines Sträßchen, welches wunderbar fast schnurgerade nach Hachdorf läuft. Außerdem ist hier der Radweg "Lange Hessen" markiert. Ein Blick nach rechts Richtung Wald über die Äcker gibt mir die Gewissheit, dass ich den X13 dort niemals gefunden hätte. Vermutlich ist der Weg einfach weggepflügt und zugewachsen.

In Hachborn schließe ich wieder auf den Studentenpfad auf und kann dessen wenigen sichtbaren Markierungen sowie meiner Kartenroute auf den verwinkelten Gassen durch den Ort folgen. Die Landstraße wird mit einer kleineren Brücke über die Ortsstraße geführt, hat also Umgehungsstraßencharakter. Mit einer südwestwärts führenden Ortsverbindungsstraße verlasse ich den Ort, Ilschhausen ist als Richtung angegeben. An einem Knick der Landstraße führt mich ein anfangs asphaltierter Landweg in der bisherigen Richtung aufwärts auf einen Wald zu. Auch hier geht es immer weiter in derselben Richtung. Irgendwann habe ich dann scheinbar die Höhe erreicht. Die Wegekreuzung diverser markierter Wege überquere ich geradeaus und der Weg verläuft eben bis leicht fallend weiter. Vor Ende des Waldes gabelt sich der Weg und ich folge dem rechten Gabelast. Am Waldrand öffnet sich die Landschaft vor mir, die Lahnebene liegt voraus. Vorerst sind aber nur Felder zu sehen. Ich folge dem asphaltierten Wirtschaftsweg in südwestlicher Richtung.

Schließlich beginnt der zu fallen und ich gelange nach Staufenberg. Oberhalb der Häuser des Ortes ist die Burgruine zu erkennen. Dorthin führt ein steiler Aufstieg, auch über Treppen. Habe ich darauf jetzt Lust? Ich entscheide mich dagegen und folge weiter der Straße durch den Ort. Bald kommen Schilder, die zum Burghotel führen. Diesen folge ich und komme so auf scheinbar einfachere Art zur Burg. Linkerhand der Burg befindet sich eine Terrasse der Außengastronomie. Ich stelle mein Rad ab und stiefele dann herum um das Burggebäude. Hier findet sich die Rezeption des Hotels mit dem Wappen derer von Staufenberg. Für mich wäre das allerdings keine Option, 4 Sterne blinken mich vom Wappen aus an. Treppen führen weiter hinauf und auch jetzt könnte ich noch weiter zur Ruine hinaufsteigen. Ich kehre zurück zu meinem Rad. Von der Terrasse aus habe ich eine herrliche Sicht ins urbane Lahntal und hinüber zur Burg Gleiberg. In Gießen endet der Studentenpfad. Dort möchte ich auf den Lahnwanderweg aufschließen und diesem bis Wetzlar folgen. Er wird mich auch über diese Burg da drüben führen. Soweit sieht das alles gar nicht mehr aus.

Auch die hinter der Burg Gleiberg befindliche Ruine Vetzberg ist von hier aus zu erkennen. Weiter nördlich erkenne ich eine markante Kuppe mit Sendemast, das müsste der 498 m hohe Dünsberg sein. Dieser liegt dann aber nicht entlang meiner Route. Ich reiße mich von dem Panorama los und dann rolle ich die Burgzufahrt wieder hinab und ganz hinunter in den Unterort zur Ortsdurchgangsstraße. An dieser stärker befahrenen Straße entlang fahre ich nun mit einer Brücke über die B 3 und dann bis nach Lollar. Dies ist wirklich kein sehenswerter Bereich des Studentenpfads. Auch die Wegweisung des Lahnradwegs ist nun zu entdecken.

Kurz hinter dem alten Bahnhof von Lollar weist dann die Markierung des Lahnradwegs von der Straße ab. Mit einer Unterführung quere ich die Gleise der Bahnlinie. Dahinter führt der Radweg dann längs den Gleisen durch ein Industriegebiet südwärts. Irgendwann kommt rechterhand die Lahn in Sichtweite des Wegs. Bis Gießen werden wohl die Lahn und diese Bahnlinie wegbestimmend sein. Auf der anderen Lahnseite befindet sich gerade ein Campingplatz. Dann spaltet sich der Weg auf, der Asphalt verläuft linkerhand weiter an der Bahn entlang. Er wird laut Karte die Lahn überqueren. Ich folge geradeaus einem herrlichen Uferpfad entlang des Flusses. Bald befinde ich mich außerhalb des Verkehrslärms nur noch am ruhig dahinfließenden Fluss. Aus dem Treidelpfad wird wieder ein normaler Weg. So lasse ich mir das abendliche Ausrollen gefallen. Lokale Markierungen begleiten mich neben der X13. Ich passiere kleinere Teiche.

Kurz darauf habe ich die Badenburg erreicht, eine alte Burgruine direkt am Fluss, die heute wohl ein Gasthaus beherbergt. Montags allerdings ist hier Ruhetag. Die Lokalität befindet sich im ehemaligen Kellergewölbe des Rittergutes. Denn von der ehemaligen Burg stehen wirklich nur noch Mauerreste. "Friede den Hütten, Krieg den Palästen" - den Spruch kenne ich doch, der hier eine Informationstafel ziert. Georg Büchner lebte hier einst für eine kurze Zeit, ein radikaler Vordenker der 1848er Revolution. Damals war das Gut bereits durch Misswirtschaft zugrunde gerichtet. Ich halte mich aber nicht länger auf und fahre gleich weiter. Entlang von Wassergrundstücken geht es nun weiter. Die Bahnlinie ist wieder an den Fluss zurückgekehrt oder er zu dieser. Laut Karte müsste ich mit der Zufahrtsstraße der Grundstücke die Bahnlinie unterqueren, aber auf der anderen Seite verläuft nur eine Ackerrandspur längs der Bahn. Darauf lasse ich mich nicht ein und verbleibe diesseits der Bahn auf einem gekennzeichneten Radweg. Dieser begleitet kurz darauf eine Landstraße. Auf diesem Weg erreiche ich Gießen bzw. den Vorort Sandberg.

Mit der ersten möglichen Straße entere ich die Siedlung und schließe mit der Straße wieder zur Bahn auf. Ich folge nun der Radwegmarkierung durch die Siedlungsstraßen und Radwege immer längs der Bahn. Bald schließt auch wieder meine geplante Route zu mir auf. Nach dem Ende der Siedlung fahre ich noch geraume Zeit auf dem Radweg parallel der Gleise entlang, passiere Wassergrundstücke, Gastronomie und Bootshäuser. Es ist auch besser, nach rechts Richtung Lahn zu schauen, denn linkerhand an der Bahnlinie findet man nur die Müllhinterlassenschaften der Bahnreisenden. Neben der Markierung des Studentenpfads findet man hier auch bunte lokale Markierungen von Gießener Naherholungswegen vor. Schließlich kann ich an der S-Bahn-Station Oswaldsgarten die Gleise unterqueren. Dann hat mich endgültig der quirlige Verkehr Gießens erwischt. Über eine verkehrsreiche Kreuzung fahre ich in die Gießener Innenstadt. Nach einer Weile habe ich die Touristeninformation gefunden und lasse mir hier einen Stempel der Stadt geben.

Anfahrt

A 49 Abfahrt Borken, dann B 3 bis Wohratal und Landstraße bis Rosenthal.

Parken

diverse Parkmöglichkeiten im Ort.

Koordinaten

DD
50.975127, 8.869168
GMS
50°58'30.5"N 8°52'09.0"E
UTM
32U 490814 5647067
w3w 
///augenbrauen.reinem.allianzen
Anreise mit der Bahn, dem Auto, zu Fuß oder mit dem Rad

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Ausrüstung

Trekkingrad oder Mountainbike (auch mit Gepäck).

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Schwierigkeit
schwer
Strecke
71,3 km
Dauer
7:15 h
Aufstieg
1.042 hm
Abstieg
1.156 hm
Höchster Punkt
405 hm
Tiefster Punkt
155 hm
aussichtsreich Einkehrmöglichkeit kulturell / historisch geologische Highlights Flora Von A nach B Gipfel-Tour

Statistik

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Karten und Wege
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