Hann. Münden
Sterbestadt des Doktor Eisenbart

In Hann. Münden verstarb 1727 der wohl berühmteste Wanderarzt der Barockzeit.
Doktor Eisenbart - Wanderarzt der Barockzeit, Pharmazeut, Entertainer und Marketingexperte verstarb 1727 in Hann. Münden. Durch seine Tätigkeit als Wanderarzt zog er mit großem Gefolge von Stadt zu Stadt. Patienten wurden, zumindest bei kleinen Eingriffen, auf dem Marktplatz behandelt. Die Schreie der Patienten wurden von Eisenbarts Musikanten übertönt. Als barocker Marketingexperte nutzte er bereits Handzettel und Zeitungsannoncen, um Patienten auf sich aufmerksam zu machen.
Obwohl er nach seinem Tod, vor allem durch ein Trinklied, verspottet wurde, war er ein Meister seines Fachs und wurde sogar preußischer Hofaugenarzt. Im November 1727 hielt er sich in Hann. Münden auf. Sein Sohn Adam Gottfried assistierte ihm bei seinen Eingriffen, die er im Gasthaus "Zum wilden Mann" durchführte. Hier verstarb Eisenbart am 11. November in Folge eines zweiten Schlaganfalls. Am 13. November wurde er in der örtlichen St. Aegidien Kirche beigesetzt. Etwa 100 Jahre später sollte sein Grab neu belegt werden, sodass Eisenbarts Gebeine an die Nordseite der Kirche verlegt wurden.
Auch heute noch ist Doktor Eisenbart im Stadtbild allgegenwärtig: An ihn erinnert das Glockenspiel, das täglich um 12:00, 15:00 und 17:00 Uhr im Giebel des Rathauses erklingt. Im Sommer hält Doktor Eisenbart im Rathaus jeden Samstag eine kleine Sprechstunde ab und kuriert die Leiden der Besucher auf humorvolle Weise. Mehrmals im Jahr ist auch das Open-Air-Theaterstück "WHAT a MAN - Doktor Eisenbart" zu sehen, das die verschiedenen Facetten seiner Persönlichkeit beleuchtet.
An der Fotowand im Rathaus können Besucher ihre eigene Erinnerung an Doktor Eisenbart fotografisch festhalten. Auch Doktor Eisenbart höchstpersönlich zeigt Besuchern im Rahmen einer Erlebnisführung gerne die Stadt und unterhält die Gäste mit kurzweiligen Anekdoten über sein Leben.
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