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  • St. Laurentius-Kirche Dassel
    St. Laurentius-Kirche Dassel Foto: Weserbergland Tourismus e.V.

Der Erzbischof und Domerbauer aus dem Weserbergland

Rainald von Dassel

Rainald von Dassel
Rainald von Dassel

Von Rainald von Dassel handeln zahlreiche geschichtswissenschaftliche und belletristische Bücher.

Mit dem Ort Dassel hat dieser berühmteste Spross des Grafengeschlechtes nur insoweit zu tun, als anzunehmen ist, dass er in Dassel oder nicht weit davon geboren wurde. Denn sein Vater Reinhold wirkte als Richter im Suilberggau und bezeugte 1118 eine Güterschenkung von drei in der Nähe von Dassel gelegenen Orten, die "in seiner Grafschaft lagen".

Sohn Reinold (später latinisiert Rainald) wurde etwa 1120 geboren. Er studierte Philosophie, Geschichte, Recht, Lateinisch und Französisch an der Domschule zu Hildesheim. Stieg dort zwischen 1146 und 1148 zum Dompropst auf und wurde Propst an Kirchen und Stiften von Goslar, Maastricht, Münster und Xanten. 1156 wurde er zum Reichskanzler ernannt und griff intensiv in die Reichspolitik ein. Er nahm an mehreren Feldzügen des Kaisers in Oberitalien teil. Unter anderem beeinflusste er die Wahl eines Papstes zu Gunsten des Kaisers und arrangierte die Ehe Heinrichs des Löwen mit der englischen Königstochter Mathilde. Auch betrieb er die Heiligsprechung Karls des Großen.

Auf dem 3. Italienfeldzug 1164 wurden die berühmten Reliquien der Heiligen Drei Könige erbeutet und von Rainald nach Köln überführt, was Köln zu einem Wallfahrtsort machte. Erst 1165 erhielt er die Bischofsweihe, die ihn kirchlich als Erzbischof von Köln legitimierte, der er seit 1159 war. Rainald erwies sich auch als Bauherr und Stifter. Er veranlasste den Bau der Türme des Doms zu Köln und ließ dort eine bischöfliche Pfalz errichten. Er gründete die Stiftung Johannishof in Hildesheim, deren Kapital bis heute noch Grundlage einer sozialen Einrichtung ist. Der Bau des Turms der Mauritiuskirche und einer Brücke über die Innerste in Hildesheim geht auch auf seine Initiative zurück. Rainald starb nach dem Sieg über die Römer bei Tusculum am 14. August 1167 vermutlich an Malaria.

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