Bekannt als Graf Tilly
Johann T’Serclaes von Tilly

Johann T’Serclaes von Tilly, bekannt als Graf Tilly, war im Dreißigjährigen Krieg oberster Heerführer der Katholischen Liga und des kaiserlichen Aufgebots.
Geboren wurde er 1559 in Brabant. Nach dem Besuch einer Jesuitenschule schlug er die Soldatenlaufbahn ein und stieg bis zum Generalleutnant auf. Als Feldherr der Katholischen Liga kämpfte er im Dreißigjährigen Krieg für die Restitution der ehemals katholischen Bistümer, die im Laufe der Reformation evangelisch geworden waren.
Die Eroberung Hann. Mündens war für Tilly offenbar von großer Bedeutung. Mit 20.000 Soldaten soll er gegen die kleine Stadt mit damals etwa 4.500 Einwohnern vorgerückt sein. Nach mehrtägiger Belagerung richteten seine Söldner an Pfingsten im Jahre 1626 ein Blutbad in Hann. Münden an. Nachdem die Stadtmauer erfolgreich beschossen wurde, plünderten Soldaten die Stadt und nahmen diese ein. Hierbei ging Tilly, neuen Quellen zufolge, sehr berechnend vor und verschonte unter anderem den Bürgermeister, als auch zahlreiche Mitglieder der einflussreichen Familie Hüpeden. Gegebenenfalls wurde die Stadteroberung mit der an den Tag gelegten Brutalität durchgeführt, um andere Städte wie Göttingen und Northeim, aber auch den hessischen Landgrafen, einzuschüchtern.
Im Jahr 1631 zerstörte Tilly Magdeburg, wobei mindestens 20.000 Einwohner ermordet wurden. Somit gilt die Schlacht von Magdeburg als bedeutendstes und brutalstes Massaker des 17. Jahrhunderts. Seit 1885 erinnert die Tillyschanze an das schreckliche Ereignis im Dreißigjährigen Krieg. Heute ist sie, durch ihren Aussichtsturm, ein beliebtes Ausflugsziel. Der Hann. Mündener Künstler Gustav Eberlein stattete ein Nischenzimmer aus und stellte dort die Belagerung der Stadt durch Tilly in Reliefform dar.
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