Gründung der Schaumburger Grafen
Hessisch Oldendorf

Die Schaumburger Grafen waren sich der Schönheit dieses Tales sicher bewusst, als sie auf dem Nesselberg ihre Burg erbauten und bald darunter planmäßig eine Stadt gründeten.
Sie gab zwölf Ritterfamilien ein Zuhause und die Handwerker waren Hoflieferanten. Aufgrund der guten Lage direkt an der Weser und dem fruchtbaren Ackerboden florierte der Handel mit Getreide, Raps und Leinen aber auch mit Sandstein, Kalk und Schmiedekohlen.
Des einen Leid ist des anderen Freud: Ein Krieg in den Niederlanden bescherte im 16. Jahrhundert den Kaufleuten ein sorgenfreies Leben und dem Adel gute Einkünfte als Söldnerführer. Dort lernten sie die Renaissance kennen und bauten nun auch an der Weser im italienischen Stil. Börries von Münchhausen errichtete hier ein bescheidenes Schloss.
Der dreißigjährige Krieg machte alles zunichte. Der Reichtum war verloren, die Weser verlegt, Ackerbau und Handel lagen darnieder. Nachdem der letzte Graf 1640 bei einem Festmahl einem Giftanschlag zum Opfer fiel, war das Land verwaist. So wurde das südliche Schaumburger Land mit Oldendorf hessisch und fast 300 Jahre von Kassel aus regiert. In dieser Zeit trotzte eine Person den widrigen Verhältnissen: Es war Cord Baxmann. Er war Türmer und Wirt, konnte aber durch seine Geschäftstüchtigkeit ein großes Vermögen erwerben. So gelang der Familie ein beispielloser sozialer Aufstieg, der ihr von vielen geneidet wurde.
Heute ist die Baxmannsage allgegenwärtig und bescherte der Stadt die Mitgliedschaft in der „Deutschen Märchenstraße“. Um Oldendorf von anderen Städten gleichen Namens zu unterscheiden bekam sie 1905 den Zusatz „Hessisch“. Schließlich entstand durch die Landwirtschaft ein neuer Gewerbezweig: Die Gerbereien und daraus das Schusterhandwerk. „Oldendorf ist eine Stadt, die 99 Schuster hat“, lautete ein Kinderlied. Zwei Schuhfabriken, eine Zucker- und eine Stuhlfabrik läuteten den industriellen Aufstieg ein. Sogar der Baxmann wurde wieder gesehen - er führte heute die Touristen durch die Stadt.
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