Ein Uslarer Architekt beeinflusst die Stadtentwicklung Hannovers
Georg Ludwig Friedrich Laves

Georg Ludwig Friedrich Laves wurde am 17. Dezember 1788 als Sohn des Pastors in der historischen Stadt Uslar geboren.
Wo sein Geburtshaus stand, ist nicht sicher. Den Neubau des heutigen Pfarrhauses erlebte Laves als elfjähriger Junge und entdeckte hier sein Interesse für das Bauwesen. Er studierte in Kassel und Göttingen, um dann als Architekt und Stadtplaner in Hannover zu wirken. Dort stieg er zum Oberhofbaudirektor auf. Er führte unter anderem die Oper, den Portikus des Leineschlosses und die Waterloosäule aus. Seiner Heimatstadt Uslar blieb er stets verbunden. Nach dem großen Stadtbrand von 1819 sammelte er Geld "für die Abgebrannten von Uslar" und machte Vorschläge für den Wiederaufbau der Stadt.
Das einzige nachweislich von Laves entworfene Gebäude in Uslar ist die St. Johanniskirche, die er zu Beginn der 1840er Jahre entwarf und den Bau ausführte. Er kannte die alte Kirche aus seiner Kindheit, die so zugig war, dass dem Pastor die Blätter der Predigt und die Oblaten wegwehten. Deshalb baute er ein modernes Gebäude, dessen hölzernes Gewölbe auf schlanken Säulen aus Gusseisen ruht. Berühmt geworden ist Laves vor allem für die Erfindung des "Lavesbalken". Dabei handelt es sich um einen Linsen- oder Fischbauchträger, mit dem sich große Weiten ohne Stützen überspannen lassen. Vor allem im Brückenbau ist dieses Prinzip bis heute weit verbreitet. Am Ende seines Lebens war der klassizistische Stil von Laves nicht mehr gefragt, so dass er seinen Einfluss auf die Gestaltung Hannovers verlor. Er starb am 30. April 1864.
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