Der Entdecker des Morphiums
Friedrich Wilhelm Adam Sertürner

Friedrich Wilhelm Sertürner (1783 bis 1841), geboren in Neuhaus bei Paderborn, wurde in Paderborn zum Apotheker ausgebildet und arbeitete ab 1805 in der Rats-Apotheke in Einbeck.
Bekannt wurde Sertürner als Wissenschaftler durch die Entdeckung des Morphins. Er experimentierte dafür mit der schon lange bekannten Droge Opium und konnte daraus einen Stoff isolieren, den er das "schlafmachende Prinzip" (Morphium) nannte. Seine wissenschaftliche Arbeit begann Friedrich Sertürner bereits in Paderborn, es dauerte jedoch noch Jahre bis die Bedeutung seiner Entdeckung ab 1817 auch von der wissenschaftlichen Welt anerkannt und gewürdigt wurde. Die Entdeckung des Morphiums war für Sertürners Epoche etwa ebenso wichtig wie die Entdeckung des Penicillins für unsere Zeit.
Im Jahr 1809 ermöglichte die Einführung der Gewerbefreiheit im Königreich Westphalen unter Napoleon Friedrich Sertürner die Eröffnung einer eigenen Apotheke, da bis dahin nur jeweils eine Apotheke in jeder Stadt zugelassen war. 1817 musste er seine Apotheke jedoch wieder aufgeben, da ihm mit dem Sturz der französisch-westphälischen Regierung die Genehmigung wieder entzogen wurde. Daraufhin zog es Sertürner nach Hameln, wo er ab 1821 die Rats-Apotheke bis zu seinem Tod betrieb.
Friedrich Sertürner wurde in Einbeck beigesetzt. In der Kapelle St. Bartholomäi, die auch Sertürner-Kapelle genannt wird, erinnert sein Grabstein an die wichtige Bedeutung seines Schaffens. Dort ist zu lesen: "Durch die verdienstvolle Entdeckung des Morphiums wirkte er zum Segen vieler kranker Menschen."
Das Einbecker Stadtmuseum zeigt in einer Ausstellung das Leben und Schaffen des Wissenschaftlers und gibt einen Einblick über das Apothekenwesen im 18. und 19. Jahrhundert.
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