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  • Vor dem Rattenfängerhaus Hameln
    Vor dem Rattenfängerhaus Hameln Foto: Weserbergland Tourismus e.V.

Besonders wertvolle Architektur

Die Renaissance an der Weser

Rattenfängerhaus Hameln
Rattenfängerhaus Hameln

Außerhalb Italiens ist selten eine solche Ansammlung prachtvoller Renaissancebauten anzutreffen, wie im Weserbergland.

Reich verzierte Bürgerbauten schmücken vor allem die historische Altstadt von Hameln im Weserbergland. Voraussetzung für den einsetzenden Bauboom war eine lange Friedensphase ab ca. 1520 bis zum 30-jährigen Krieg, in der die Region an der Weser zur Kornkammer wurde. Auf ihren Handelsreisen unter anderem nach Flandern lernten die Hamelner Kaufleute große und prächtig verzierte Bauten kennen und brachten diesen Einfluss mit in die Heimat.

Wohlstand, Wettbewerb zwischen geistlicher und weltlicher Macht, Reformation und kultureller Austausch präsentierten sich durch reichen Schmuck an stattlichen Bürgerbauten. Fachwerkgebäude werden durch Fächerrosetten durch Fratzen oder durch biblische Gestalten und Inschriften verziert, wie unter anderem das Stiftsherrenhaus und das Bürgerhaus.

Neue Steinfassaden verändern ursprünglich mittelalterliche Häuser. So zieren den Rattenkrug antike Giebeldreiecke und die erste steinerne Utlucht in Hameln, ein vorgebauter Erker. Ausdruck aller Bauten ist der sogenannte "Goldene Schnitt", die Harmonie waagerechter und senkrechter Linien. Die Gestaltungsfreude nahm immer mehr zu und Welsche Giebel mit Rollwerk und aufgesetzten Kugeln und Obelisken zieren die Häuser. Ganze Bänder mit Kerbschnitt-Bossensteinen oder Beschlagwerkornamentik ziehen über die Fassaden. An die Antike erinnern ionische und korinthische Halbsäulen. Das Demptersche Haus, das Leisthaus und das Rattenfängerhaus sind Beispiele für die prachtvolle Gestaltung.

Zum Abschluss errichteten die Bürger in den Jahren 1617/18 ein großes Festgebäude am Markt - das Hochzeitshaus. Der heutige gute Erhaltungszustand der Gebäude ist zum einen umfassender Sanierung, vor allem aber dem hohen Quarzanteil des Obernkirchener Sandsteines zu verdanken. Wie das Leben in dieser Zeit stattfand, das erzählen Hamelns Gästeführer zum Beispiel bei einer Stadtführung in historischer Kleidung.

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