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  • Blick vom Försterbergturm
    Blick vom Försterbergturm Foto: Weserbergland Tourismus e.V.

Literarische Figur von Wilhelm Raabe

Anneke Mey

Anneke Mey Denkmal
Anneke Mey Denkmal

Anneke Mey - die tapfere Gestalt eines jungen Mädchens, das in einer wirren, unruhevollen Zeit seine frauliche Würde zu wahren wusste.

Die Figur Anneke Mey entstammt aus der Novelle "Der Junker von Denow" von Wilhelm Raabe. Der Dichter hat die Gestalt dieses jungen Mädchens mit allem Zauber seiner Poesie gezeichnet. Das Soldatenkind, das in den Wirren der Zeit zu dem Beruf einer jungen Marketenderin kam, war der gute Engel des Heerhaufens.

Gerade der Umstand, dass sie unerschrocken und unbändig-tapfer sein kann, hat ihr die Achtung der wilden Söldner eingebracht und damit auch einen letzten Rest von scheuer Ehrfurcht vor dem innerlichen reinen Wesen des Mädchens bei diesen rauhen Gesellen erhalten. Als Anneke zusammen mit dem treuen Knecht Erdwin einen waidwunden Junker in Sicherheit zu bringen versucht, fragte er: "Ach, Anneke Mey, Anneke Mey, wohin willst du mich führen?"

Und Anneke Mey spricht dann die Worte, die heute und morgen immer wieder in Stadtoldendorf ertönen werden, die aber so schön sind, dass man sie gar nicht oft genug hören kann: "In meiner Heime ist es gar schön. Da sind die Berge und Wiesen so grün, da schaut die alte Burg, sie heißen sie die Homburg, herab auf das Städtel. Da sind die hohen weißen Felsen, ganz weiß, weiß- Da wohnen die klugen Zwerge in tiefen, runden Löchern. Das ist wahr, ganz gewiss wahr! Es ist auch schaurig da, manchmal rührt sich der Boden, und der Wald sinkt ein in die tiefe Erde, tief, tief - und ein Wässerlein springt dann unten in dem Grund auf: Das Wasser trinken die Leut´ nicht gern. Aber mitten in den Bergen ist ein kühler Bronn, der Wellborn geheißen, aus dem kommt das Wasser durch Röhren in die Stadt, und die Brunnen rauschen und plätschern immerzu. Und vor dem Burgtor ist ein klein Haus dicht an der Stadtmauer, da sitzt meine alte Muhme, die Alheit und ihre Katz sitz neben ihr, und wenn sie an mich gedenkt, so brummt und keift und bet´t sie ein Vaterunser, grade weil sie mich gern hat. Schläfst noch nicht Junkerlein? Mach die Augen zu und kümmere Dich nicht um die Welt!" (Zitat aus der Novelle von Wilhelm Raabe: "Der Junker von Denow".)

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